Apropos: Nina Kunzendorf

Die neue Frankfurter Kommissarin Conny Mey (Nina Kunzendorf) steigt aus der Reihe aus. Nach nur fünf Ausgaben ist für Kunzendorf Schluss. Sie kommentierte ihren Entscheid nicht, jedoch liegt der Verdacht nahe, dass es zumindest zum Teil an der Figurenzeichnung liegen dürfte, die ihrer Ermittlern aufoktroyiert wurde.

Der Tatort und der lange Atem

Nicht umsonst betitelte der Kommentatort sie mit „Frau Dezenz„: Minutenlang liess man die attraktive Mey den Gang im Präsidium entlanglaufen, in ihren knallengen Jeans  und mit Cowboystiefeln – allenfalls einmal mit Röckchen und Leggins, aber immer mit verstörender Betonung ihres betörenden Bewegungsapparats. Eine halbe Episode lang ‚durfte‘ sie, direkt vom morgendlichen Joggen an den Tatort gerufen, einer richtigen Hose hinterher hecheln, in Ermangelung eben einer solchen in sehr kurzen Jogginghöschen. Dann wieder wusste man ihr Profil zu schärfen, indem man sie mit einem Verdächtigen ins Bett springen liess, um so der Ermittlung zum Höhepunkt zu verhelfen. Fazit: Selten wurde eine neue Ermittlerin dermassen auf ihr Dekollete reduziert.

Machen Sie’s gut, Nina Kunzendorf

Der Abgang dieser starken Frau, die keinen Zweifel liess, dass sie noch viel mehr kann als Kaugummikauen und Drehbuchplattitüden umsetzen, trifft das Tatortland zu einer Zeit, da die neuen Tatort-Teams nur so aus dem Boden schiessen. Bleibt zu hoffen, dass solche Abgänge die Ausnahme bleiben werden. Nicht jeder Ermittler muss gleich einen in Odenthal oder Schenk und Ballauf machen, was die Dauer des Engagements betrifft. Aber ein etwas längerer Atem würde den neu entwickelten Teams gut anstehen.

Herr Kontaktscheu fortan ganz allein?

Wer weiss, vielleicht verzichten die Verantwortlichen ja sogar darauf, dem „Herr Kontaktscheu“ Joachim Krol einen neuen Sidekick zu verpassen? So kann man die Not zur Tugend machen und den Dutzendware-Zweier-Dreier-Vierer-Tatort-Teams etwas Eigenständiges entgegensetzen.

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2 Responses to Apropos: Nina Kunzendorf

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